Ich habe nicht vor, folgende Partie ins Lächerliche zu ziehen. Viel mehr geht es mir darum, die taktische Denkweise zu propagieren. Abgesehen davon müssen die Fehler in Zeitnot geschehen sein. Gut, in Zeitnot zu kommen ist auch ein Fehler…
Fehlerorgie weiterlesenArchiv der Kategorie: – Blog –
Schablonendenken
Jeder Schachspieler spielt mehr oder weniger nach seiner Schablone. Stärkere Spieler orientieren sich an den taktischen Möglichkeiten in der Stellung, schwächere nach positionellen Kriterien, sprich Pläne, Figurenaufstellungen etc. In mehr oder weniger ausgeglichenen Stellungen ist es eine Mischung von Beidem, weil positionelle Ideen die taktischen Möglichkeiten erst vorbereiten müssen.
Schablonendenken weiterlesenHärte und Zwang
In seinem Buch „Forcing Chess Moves“ definiert Charles Hertan den zwingenden Zug so: „Ein zwingender Zug ist ein Zug, der die Möglichkeiten des Gegners einschränkt, indem er eine konkrete Drohung aufstellt, wie etwa Matt oder Materialgewinn.“ Na klar, werden Sie sagen. Aber ist das wirklich so selbstverständlich?
Härte und Zwang weiterlesenCarl Carls
Carl Carls (1880-1958) war ein Schachspieler aus Bremen. Er zog immer 1.c4 und wurde dadurch so bekannt, dass die heutige Englische Eröffnung eine Zeitlang Carls-Eröffnung oder Bremer Partie genannt wurde. Siegbert Tarrasch bezeichnete 1.c4 als „einen ganz dummen Zug.“ Ihre Partie von 1914, die ich als zweite vorstelle, bekam dadurch eine besondere Brisanz.
Carl Carls weiterlesenChunk
Chunk ist Englisch und bedeutet so viel wie Brocken oder Klumpen. Schach ist ein Tummelfeld für Kognitions- und Intelligenzwissenschaftler. Die bekannteste ihrer Theorien ist die Mustererkennung, worüber ich in diesem Blog schon ein paar Bemerkungen gemacht habe. Die Chunk-Theorie besagt, dass Schachspieler eine Stellung als eine Menge von Informations-Brocken wahrnehmen.
Chunk weiterlesenStrategie und Taktik
Ich vertrete die Ansicht, dass sich Schachpartien als Serie von taktischen Entscheidungen entwickeln und die sogenannte Strategie höchstens als Entscheidungshilfe eine gewisse Bedeutung hat.
Strategie und Taktik weiterlesenEine Bagatelle
Mein Fleiss ist etwas eingeschlafen in letzter Zeit. Aber heute hatte ich eine witzige Eröffnung in einer Blitzpartie, die ich gerne mit euch teile.
Eine Bagatelle weiterlesenHans Müller
Mein allererstes Schachbuch war „Knaurs Schachbuch“, ein Erbstück meines Cousins Gerhard Sutter. Eine Partiensammlung von praktisch unkommentierten Partien, die heute noch nachgedruckt wird. Durch sie lernte ich die frühen Helden der Schachgeschichte kennen, Morphy, Steinitz, Tarrasch, Lasker, Capablanca und Aljechin. Mein zweites Schachbuch war Hans Müllers „Angriff und Verteidigung“ in der Erstausgabe von 1960. Einige Zeit darauf folgte „Botwinnik lehrt Schach“, ebenfalls von Hans Müller, welches bereits 1949 erschienen war, das Hauptwerk Hans Müllers. Es ist ein Klassiker der Schachliteratur.
Hans Müller weiterlesenDie Kontroverse
Magnus Carlsen und Garry Kasparow haben um 2009 über ein Jahr lang viel zusammen analysiert, gespielt und Meinungen ausgetauscht. Dass ein Ex-Weltmeister seinen späteren Nachfolger coachte, war nicht neu, denn Kasparow selber ging bei Botwinnik in die Schule. Allerdings waren sich die beiden Superstars des modernen Schachs über die Spielauffassung nicht einig. Carlsen sagte darüber, dass Kasparow ein Forscher wäre, der alles endgültig bewerten wollte, während er selber eine eher spielerische, pragmatische Einstellung – ähnlich der Karpows – hätte.
Die Kontroverse weiterlesenSizilianisches Vierspringerpiel
Kennen Sie den Namen „Sizilianisches Vierspringerspiel überhaupt? Nein? Kein Wunder. Aber es hätte bereits 15’000 Mal im Turnier vorkommen können. Ist es hinwiederum auch nicht, denn meistens leiten die Weiss-Spieler in andere Varianten über und mir liegen nur rund 2’000 Partien vor.
Sizilianisches Vierspringerpiel weiterlesenTauschverbot
Ich kommentiere hier drei Partien vom eben beendeten Tata Steel Chess im Hinblick auf korrektes Tauschen. Das Turnier selber hat zwei neue Jungstars hervorgebracht, den 21-jährigen Turniersieger Jorden van Foreest und den 18-jährigen Andrei Jesipenko.
Tauschverbot weiterlesenDas Glück des Tüchtigen
Jeder Schachspieler träumt davon einen Grossmeister zu schlagen. Die Gelegenheit dazu ergibt sich normalerweise in der ersten Runde eines Opens. Wie wir alle wissen passiert das kaum einmal und die ersten 20 Bretter enden alle mit 1:0 oder 0:1 für den Stärkeren falls der Stärkste gegen den Schwächsten, der Zweitstärkste mit dem Zweitschwächsten usw. gepaart werden. Ich stelle Ihnen hier eine Partie mit dem rekordverdächtigen Delta von 865 Elo vor.
Das Glück des Tüchtigen weiterlesenDer Variantenkoffer
Der österreichische Grossmeister Ernst Grünfeld bereitete sich akribisch auf seine Gegner vor. Er sammelte alle Partien aus Zeitschriften und Büchern in Sammelmappen, ordnete sie nach Eröffnungen und versah sie mit Anmerkungen. Er pflegte die Eröffnung sehr schnell zu spielen und verliess sich auf sein ausgezeichnetes Gedächtnis. Seine Kollegen nannten diese Aufzeichnungen den „Variantenkoffer“ und prägten damit diesen Begriff. Der Schachhistoriker Michael Ehn hat den ersten Band einer Grünfeld-Biographie so benannt. Ein zweiter Band ist nie erschienen.
Der Variantenkoffer weiterlesenOptionen
Schrotteröffnungen können unter gewissen Voraussetzungen durchaus attraktiv sein. Man sollte erstens nach normalen Gegenzügen nicht von vorneherein schlecht stehen. Zweitens sollte diese Eröffnung nicht allzu häufig gespielt werden, weil dann der Gegner voraussichtlich nicht perfekt Bescheid weiss. Drittens, und am wichtigsten: Die Widerlegung muss kompliziert sein.
Optionen weiterlesenTheoretische Neuerungen
Computerzüge fliessen unendlich langsam in die Eröffnungstheorie ein. Ich habe 2016 „Zwingende Züge“, ein Buch über Evans Gambit veröffentlicht und 2018 vollständig überarbeitet. Schon 2016 empfahl ich einen Computerzug in einem der wichtigsten Abspiele. Seither ist das im Turnier ein einziges Mal vorgekommen. Eine andere Empfehlung ist zweimal vorgekommen und ich fand sogar eine Stammpartie.
Theoretische Neuerungen weiterlesenSchrotteröffnungen
Hikaru Nakamura hat kürzlich einen ‚Speedrun‘ mit ‚Garbage Openings‘ und einen mit Gambits gemacht. Wie üblich hat er alle Partien gewonnen, und das obwohl er mehr mit Chatten als mit Spielen beschäftigt war. Schrotteröffnungen sind seiner Ansicht nach solche, die auf GM-Niveau nicht gespielt werden, weil sie sozusagen von Anfang an ums Remis betteln. Als Schwarzer bevorzugte er als Schrott Skandinavisch und Budapester.
Schrotteröffnungen weiterlesenDie Fischer-Falle
Ich löse gelegentlich Kombinations-Aufgaben auf Lichess. Ich bin ein guter Löser mit über 2500 Wertungspunkten. Das liegt an meiner Sorgfalt, die ich aber erst lernen musste. Lichess-Aufgaben werden vom Computer aus Partien ausgesucht und es gibt immer nur einen einzigen besten Zug, egal, wie lange die Aufgabe dauert. Ich bin im Lösen erst besser geworden, als ich gelernt hatte, mich mit jedem Zug neu zu orientieren und die neue Stellung wieder als neue Aufgabe zu betrachten.
Die Fischer-Falle weiterlesenDie perfekte Partie
In den letzten Jahren habe ich viel konkretes Wissen gesammelt, indem ich meine Blitzpartien analysiert habe. Zwischenhinein gelingt mir dann eine perfekte Partie.
Die perfekte Partie weiterlesenHammerschlag
Mitte 2020 spielte Hikaru Nakamura auf Twitch die „Bongcloud Speedrun“. 3-Minuten-Blitzpartien, in denen er unter dem Nick „Clownpusher“ bei 1000 Elo anfing. Er spielte zwischenhinein gelegentlich die so genannte „Bong Cloud“ 1.e4 e5 2.Ke2, mit der er dann im September in St. Louis Jeffery Xiong (Elo 2700) im 5’+3“-Blitz „schlug“. De facto schlug sich Xiong aber aus einer +7-Gewinnstellung heraus selber. Mehrheitlich spielte er in dieser Serie aber die „Hammerschlag“-Eröffnung 1.f3, 2.Kf2 oder mit Schwarz 1…f6 2…Kf7.
Hammerschlag weiterlesenPowerzug-Serien
Im vorherigen Beitrag habe ich die Wüestschen Powerzüge vorgestellt. Im Laufe meiner Forschungen sind mir gelegentlich Serien von Powerzügen vorgekommen. Hier ein ausführliches Beispiel.
Powerzug-Serien weiterlesenWüestsche Powerzüge
Ich diskutiere gern und viel mit dem Luzerner Schachlehrer Andrin Wüest über Denkmethoden im Schach. Wir sind uns einig, dass Anfänger- und Fortgeschrittenen-Lehrbücher den Schachschülern ein falsches Bild davon vermitteln, worauf es beim praktischen Schach ankommt.
Wüestsche Powerzüge weiterlesenJänisch
In meiner Fernschachzeit, um 2010 herum, galt das Jänisch-Gambit als widerlegt. Und zwar wegen einer Computervariante, die kurz vorher entdeckt worden war, aber in der Praxis schon 1966 auftauchte. Auch Bobby Fischer machte 1970 noch den alten Zug.
Jänisch weiterlesenDilettant oder Amateur?
Schachspieler, die zum Vergnügen Schach spielen, werden gemeinhin Amateure genannt. Im Sport versteht man unter einem ‚Amateur‘ im allgemeinen einen Sportler, der seinen Sport nicht professionell ausübt. So gibt es etwa Grossmeister, die ihren Sport nie professionell ausgeübt haben. Das Wort ‚Dilettant‘ hingegen ist etwas abschätzig, obwohl es dasselbe ausdrückt, nämlich dass derjenige oder diejenige zum Vergnügen und aus Freude spielt.
Dilettant oder Amateur? weiterlesenMagzy Bogues
Magzy Bogues dürfte manchem Schachspieler ein Begriff sein. Es ist der Nickname, unter dem Magnus Carlsen auf Chess24 Banter-Blitz spielt. Der wahre Bogues ist als Muggsy Bogues bekannt. Eine Basketball-Legende. Er ist nur „five foot three“ gross, 159 cm. Aber er spielte ungeheuer wendig und trickreich.
Magzy Bogues weiterlesenDavid Bronstein
Zwei Sprüche Bronsteins haben mir besonderen Eindruck gemacht. Der eine besagt, dass die Spielstärke eines Spielers nur von seiner taktischen Schlagfertigkeit abhängt, hingegen aber das positionelle Rüstzeug für jeden leicht zu lernen ist. Der andere, dass er seine Figuren nie einem direkten Angriff aussetzte, und wenn, dann hätte er einen Trick vorbereitet.
David Bronstein weiterlesenKevins Gambit
2015 hatte ich diesen Beitrag über Kevins Gambit verfasst. Damals traten die Computer dieser Idee durchaus skeptisch gegenüber. Das hat sich unterdessen geändert. Ich fände es schade meine damaligen Erkenntnisse einfach umzuschreiben und stelle hier eine theoretische Betrachtung meiner persönlichen Hauptvariante vor.
Kevins Gambit weiterlesenEine Legende
Duncan Suttles war in den 1970-er Jahren eine Kultfigur des Schachs, weil er eine ganz eigenwillige Schachauffassung vertrat. Seinen Nimbus hat er nie eingebüsst. Noch 2008 ist eine dreibändige Biografie von Bruce Harper und Yasser Seirawan herausgekommen. Er wurde vor allem durch die Interzonenturniere in Sousse 1967 und Palma de Mallorca 1970 bekannt, obwohl er jeweils unter 50% blieb.
Eine Legende weiterlesenEin Zwilling
Zwillingsaufgaben sind Schachprobleme, in denen zwei ähnliche Stellungen zwei verschiedene Lösungen haben. GM Pal Benkö hat sogar Elflinge zur Welt gebracht, siehe Pal Benko – elf „Zwillinge“. Im Partieschach ist sowas sehr selten. Ich habe gerade angeregte schachphilosophische Diskussionen mit Gerard Welling, dem Autor von „Side-Stepping Mainline Theory„. Kurz nachdem er mir eine seiner Partien gesandt hatte, fand ich per Zufall einen Zwilling dazu.
Ein Zwilling weiterlesenLindores Abbey
Die Lindores Abbey Challenge ist Geschichte. Daniil Dubov hat sie gewonnen. Er erwies sich als gefährlicher Taktiker mit einer Vorliebe für komplexe Stellungen und einem Flair für Initiative. Hier die entschiedenen Partien des entscheidenden dritten Tages.
Lindores Abbey weiterlesenSosin
In seinem letzen Banter-Blitz hatte Peter Svidler eine seltene Eröffnung auf dem Brett. Er merkte an, dass er einen Einfall hatte, als er überlegte, warum niemand den Sosin spielt. „Vielleicht, so dachte ich, ist der Grund dafür, dass der Sosin einfach schrecklich unterrepräsentiert ist und es in der Tat eine wunderbare Eröffnung ist, die Weiß einen großen Vorteil verschafft. Also analysieren wir es doch mit einer guten Engine. Etwa anderthalb Stunden später habe ich das Projekt abgebrochen. Weil Sosin aus einem offensichtlicheren Grund schrecklich unterrepräsentiert ist. Es ist einfach nicht sehr gut.“
Sosin weiterlesenDieter Keller
Jeder Turnierspieler hat eine Code-Nummer, bei der FIDE und beim jeweiligen Landesverband. Die Codenummer 1 der Schweiz gehört Dieter Keller, weil er anfangs der 70-er Jahre, als auf Elo umgestellt wurde, die Nr. 1 der Schweizer Führungsliste war. Ich selber habe die Nr. 47 und bin damit einer der wenigen Überlebenden der damaligen Top 50, von denen eigentlich nur noch Werner Hug (2460 Elo) aktiv ist.
Dieter Keller weiterlesenMythos Minoritätsangriff
Gerade habe ich im Web einen instruktiven Beitrag zum Minoritätsangriff in der Karlsbader Struktur des Damengambits gefunden. Das erste Partiebeispiel ist sehr interessant.
Mythos Minoritätsangriff weiterlesenCarlsen Invitational
Das Magnus Carlsen Invitational ist vorbei. Laut Esports Charts soll es live im Schnitt 41’412 Zuschauer gehabt und im Final den Spitzenwert von 114’144 erreicht haben. Wie sie sie diese Werte errechnet haben, ist nicht bekannt. Es wurde in 9 Sprachen kommentiert. Alleine bis heute Mittag, einen Tag danach, haben sich 240’000 Leute das offizielle englische Video des Finals auf Youtube angeschaut.
Carlsen Invitational weiterlesenStrategien
Im Lauf der Jahrhunderte sind viele Ideen darüber entstanden, wie man Schach spielen sollte, um Erfolg zu haben. Hier eine kleine Übersicht von Greco bis Carlsen.
Strategien weiterlesenDie Schwierigkeit der Aufgabe
Eine Schachpartie besteht im Wesentlichen aus einer Kette von Entscheidungen. Je schwieriger die Entscheidungen sind, umso höher die Fehlerquote. Meines Wissens hat einzig Rudolf Spielmann in Richtig Opfern! darauf hingewiesen: Nicht oft genug kann ich betonen, dass in der praktischen Partie keineswegs die objektive Sachlage, sondern die relative Schwierigkeit der zu bewältigenden Aufgabe entscheidet.
Die Schwierigkeit der Aufgabe weiterlesenBullet-Marathon
Am 1. April 2020 wurde der ultimative Bullet-Marathon gespielt. Vielen Dank an Magnus und Alireza!
Das Match ging auf 100 Punkte und Alireza gewann mit 13 Punkten Vorsprung. Wer hätte gedacht, dass einer noch schneller ist als der Maestro?
Bullet-Marathon weiterlesenDas Damenproblem
Als früherer Fernschachspieler kannte ich das Problem, das Engines mit ungleicher Materialverteilung haben. Insbesondere mit drei Figuren für die Dame kamen krasse Fehleinschätzungen vor, weil die bevorstehenden Ereignisse nicht berechnet werden können, und das Programm sich daher an die Figurenwerte (9 für die Dame, 4 für Turm etc.) halten muss. Die folgende Partie illustriert das Problem mit Stockfish 11.
Das Damenproblem weiterlesenVizemeister 1996
1996 wurde der SK Luzern Vizemeister. Vor den beiden Schlussrunden, die im noblen Genfer Ramada Crowne Plaza (oder so ähnlich) stattfanden, allerdings im tageslichtlosen Untergeschoss, hatten wir so gut wie keine Chancen auf den Titel mehr. Aber am Samstag verlor der Leader Genf völlig überraschend gegen den designierten Absteiger Mendrisio, und am Sonntag überstürzten sich die Ereignisse. Nach der Niederlage Genfs in der 8. Runde brauchten wir nur noch Schwarzweiss Bern zu schlagen…
Vizemeister 1996 weiterlesenDie Meisterschaft 1991
1991 wurde der Schachklub Luzern zum ersten Mal in seiner Geschichte Schweizer Mannschaftsmeister. Richtig, Schachklub. Zwar wurde die Schachgesellschaft dem Vernehmen nach 1875 gegründet, diese fusionierte aber 1967 mit dem Schachklub Lasker und nannte sich fortan Schachklub. Den ersten Titel als Schachgesellschaft holte sich der Verein nach einer Namensänderung 2018.
Die Meisterschaft 1991 weiterlesenEröffnungsstatistik
In meinem letzten Beitrag haben wir gelernt, dass schwache Spieler in der Eröffnung schwache Züge machen, starke Spieler starke Züge. Das habe ich dort anhand von Evans‘ Gambit untersucht, einer taktischen Eröffnung. Wie sieht es bei ‚gewöhnlichen‘ Eröffnungen aus? Etwa Damenindisch?
Eröffnungsstatistik weiterlesenLernen
Die Wahl von guten oder schlechten Eröffnungszügen korreliert stark mit der Spielstärke. Starke Spieler machen starke Züge, schwache schwache. Aber weshalb? Jeder Turnierspieler hat einen Computer, und damit die Gelegenheit, starke Züge innert wenigen Minuten einzustudieren. Und trotzdem…
Lernen weiterlesenKaffeehausschach
Die gute alte Kaffehaus-Tradition lebt stellenweise fort. Ist aber selten geworden. Im Gegensatz dazu erlebt der Kaffehausstil im Internet seine Blüte. Ich pflege morgens zum Kaffee ein paar Blitzpartien zu spielen, und treffe da regelmässig meine indische, iranische und russische Kundschaft. Und natürlich die Deutschen und die Türken, die sind zu jeder Tages- und Nachtzeit da.
Kaffeehausschach weiterlesenEine Sensationspartie
Jede Schacholympiade hat ihre Sensationspartien. Z.B. Kortschnoi-Kasparow von Luzern 1982, wo ich live dabei war. Ich erinnere mich auch an die Schacholympiade Lugano 1968. Danach war die Partie Kick Langeweg – Alex Casa in aller Munde. Die Opferorgie des Amateurs Casa, der für Monaco spielte, trat ihre Reise um die Welt an.
Eine Sensationspartie weiterlesenSchablone
Gerade eben habe ich meine Frühstücks-Kaffee-Partie gewonnen. Daraufhin habe ich mich gewundert, ob die Stellung nach dem 9. Zug von Schwarz bereits vorgekommen ist. Sie ist.
Schablone weiterlesenEin Turmendspiel
Ich habe meine Partie gegen Gabiele Botta in „Keine Pläne!“ ausführlich kommentiert, aber unter anderen Gesichtspunkten. Ich erinnere mich, dass ich das Endspiel damals mit Rybka analysiert habe, was noch ziemlich mühselig war. Mit Stockfish fällt alles viel leichter, und es kommen ganz andere Varianten mit ganz anderen Bewertungen heraus. Bei der erneuten Analyse habe ich mich gewundert, wie viele Fehler ich vor nur 5 Jahren gemacht habe. Nun, die Computer konnten es damals nicht besser, und dieses Endspiel ist wirklich sehr schwierig.
Ein Turmendspiel weiterlesenGebratene Leber
Die Amerikaner kennen eine Variante, die sie „fried liver attack“ nennen. Ben Finegold z.B. bezeichnet schon 1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lc4 Sf6 4.Sg5 so, völlig zu Unrecht. Die Bezeichnung soll von der Redewendung „dead as a fried liver“ herrühren, was ich allerdings stark bezweifle.
Gebratene Leber weiterlesenElementar
Fehler sind die Würze des Schachspiels. Was sehen Sie lieber? Fehlerlose fünfstündige Grossmeisterpartien oder aufregende 10-minütige Blitzpartien? Kein Wunder haben diese Blitz- und Rapid-Events im Internet hunderttausende Zuschauer. Sie sind klar die Zukunft des Schachs.
Elementar weiterlesenBlitzschlag
Der Denkvorgang eines Schachspielers sollte so aussehen:
– Erkennen der gegnerischen Drohungen,
– finden von Kandidatenzügen,
– überprüfen derselben,
– einen davon wählen.
Schwache Spieler scheitern meist an Punkt 1, der Drohung . Bei Grossmeistern kommt es zuweilen vor, dass sie ihren Kandidaten nicht prüfen, bevor sie ihn wählen.
Larrys Regel
Larry Christiansen, ein früherer Mannschaftskollege von mir, hat mir immer wieder eingebläut: „check every forcing move, no matter how stupid it looks!“ Etwas präziser formuliert, und auf Deutsch, heisst das: „Schau dir jeden möglicherweise zwingenden Zug an, egal wie blöd er aussieht!“ Nicht jede Drohung ist zwingend, daher das ergänzende ‚möglicherweise‘. Sobald ich eine Kombinationsaufgabe vor mir habe, befolge ich Larrys Regel, weil mir jemand sagt, „schau hin! Es ist etwas drin!“ Praktischerweise sollte ich Drohungen ihrer Härte nach prüfen. Anfangend mit Schachs und Mattdrohungen, über Angriffe auf Dame oder Figuren, bis hin zum Bauerngewinn.
Larrys Regel weiterlesenVergangene Zeiten
Noch um etwa 1970 herum lag die durchschnittliche Spielstärke der Nationalliga A, der Schweizerischen Top-Liga, um die 2000 Elo. Im Ernst, kein Witz. In den 50-er Jahren war es selbstredend noch schlimmer. Zur Illustration eine Fernpartie (!) aus dieser Zeit.
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