Archiv der Kategorie: Historisches

Hans Müller

Mein allererstes Schachbuch war „Knaurs Schachbuch“, ein Erbstück meines Cousins Gerhard Sutter. Eine Partiensammlung von praktisch unkommentierten Partien, die heute noch nachgedruckt wird. Durch sie lernte ich die frühen Helden der Schachgeschichte kennen, Morphy, Steinitz, Tarrasch, Lasker, Capablanca und Aljechin. Mein zweites Schachbuch war Hans Müllers „Angriff und Verteidigung“ in der Erstausgabe von 1960. Einige Zeit darauf folgte „Botwinnik lehrt Schach“, ebenfalls von Hans Müller, welches bereits 1949 erschienen war, das Hauptwerk Hans Müllers. Es ist ein Klassiker der Schachliteratur.

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Die Fischer-Falle

Ich löse gelegentlich Kombinations-Aufgaben auf Lichess. Ich bin ein guter Löser mit über 2500 Wertungspunkten. Das liegt an meiner Sorgfalt, die ich aber erst lernen musste. Lichess-Aufgaben werden vom Computer aus Partien ausgesucht und es gibt immer nur einen einzigen besten Zug, egal, wie lange die Aufgabe dauert. Ich bin im Lösen erst besser geworden, als ich gelernt hatte, mich mit jedem Zug neu zu orientieren und die neue Stellung wieder als neue Aufgabe zu betrachten.

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Eine Legende

Duncan Suttles war in den 1970-er Jahren eine Kultfigur des Schachs, weil er eine ganz eigenwillige Schachauffassung vertrat. Seinen Nimbus hat er nie eingebüsst. Noch 2008 ist eine dreibändige Biografie von Bruce Harper und Yasser Seirawan herausgekommen. Er wurde vor allem durch die Interzonenturniere in Sousse 1967 und Palma de Mallorca 1970 bekannt, obwohl er jeweils unter 50% blieb.

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Dieter Keller

Jeder Turnierspieler hat eine Code-Nummer, bei der FIDE und beim jeweiligen Landesverband. Die Codenummer 1 der Schweiz gehört Dieter Keller, weil er anfangs der 70-er Jahre, als auf Elo umgestellt wurde, die Nr. 1 der Schweizer Führungsliste war. Ich selber habe die Nr. 47 und bin damit einer der wenigen Überlebenden der damaligen Top 50, von denen eigentlich nur noch Werner Hug (2460 Elo) aktiv ist.

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Carlsen Invitational

Das Magnus Carlsen Invitational ist vorbei. Laut Esports Charts soll es live im Schnitt 41’412 Zuschauer gehabt und im Final den Spitzenwert von 114’144 erreicht haben. Wie sie sie diese Werte errechnet haben, ist nicht bekannt. Es wurde in 9 Sprachen kommentiert. Alleine bis heute Mittag, einen Tag danach, haben sich 240’000 Leute das offizielle englische Video des Finals auf Youtube angeschaut.

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Vizemeister 1996

1996 wurde der SK Luzern Vizemeister. Vor den beiden Schlussrunden, die im noblen Genfer Ramada Crowne Plaza (oder so ähnlich) stattfanden, allerdings im tageslichtlosen Untergeschoss, hatten wir so gut wie keine Chancen auf den Titel mehr. Aber am Samstag verlor der Leader Genf völlig überraschend gegen den designierten Absteiger Mendrisio, und am Sonntag überstürzten sich die Ereignisse. Nach der Niederlage Genfs in der 8. Runde brauchten wir nur noch Schwarzweiss Bern zu schlagen…

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Theoretiker

1858 trafen sich mit Anderssen und Morphy die zwei besten Spieler zu einem Match in Paris. Allgemein hatte man zwischen den beiden führenden Schachspielern dieser Zeit ein theoretisches Duell im Evansgambit und Königsgambit erwartet. Es kam anders. Die erste Partie sollte das einzige echte Theorieduell der beiden bleiben. Die nächsten drei Partien wurden Spanisch eröffnet, dann ging Anderssen als Schwarzer zu Skandinavisch und Sizilianisch über. Mit Weiss spielte er zum Schluss dreimal 1.a3, woraus jeweils ein Sizilianisch im Anzug entstand.

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