Archiv der Kategorie: Leichte Kost

Schablonendenken

Jeder Schachspieler spielt mehr oder weniger nach seiner Schablone. Stärkere Spieler orientieren sich an den taktischen Möglichkeiten in der Stellung, schwächere nach positionellen Kriterien, sprich Pläne, Figurenaufstellungen etc. In mehr oder weniger ausgeglichenen Stellungen ist es eine Mischung von Beidem, weil positionelle Ideen die taktischen Möglichkeiten erst vorbereiten müssen.

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Das Glück des Tüchtigen

Jeder Schachspieler träumt davon einen Grossmeister zu schlagen. Die Gelegenheit dazu ergibt sich normalerweise in der ersten Runde eines Opens. Wie wir alle wissen passiert das kaum einmal und die ersten 20 Bretter enden alle mit 1:0 oder 0:1 für den Stärkeren falls der Stärkste gegen den Schwächsten, der Zweitstärkste mit dem Zweitschwächsten usw. gepaart werden. Ich stelle Ihnen hier eine Partie mit dem rekordverdächtigen Delta von 865 Elo vor.

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Schrotteröffnungen

Hikaru Nakamura hat kürzlich einen ‚Speedrun‘ mit ‚Garbage Openings‘ und einen mit Gambits gemacht. Wie üblich hat er alle Partien gewonnen, und das obwohl er mehr mit Chatten als mit Spielen beschäftigt war. Schrotteröffnungen sind seiner Ansicht nach solche, die auf GM-Niveau nicht gespielt werden, weil sie sozusagen von Anfang an ums Remis betteln. Als Schwarzer bevorzugte er als Schrott Skandinavisch und Budapester.

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Die Fischer-Falle

Ich löse gelegentlich Kombinations-Aufgaben auf Lichess. Ich bin ein guter Löser mit über 2500 Wertungspunkten. Das liegt an meiner Sorgfalt, die ich aber erst lernen musste. Lichess-Aufgaben werden vom Computer aus Partien ausgesucht und es gibt immer nur einen einzigen besten Zug, egal, wie lange die Aufgabe dauert. Ich bin im Lösen erst besser geworden, als ich gelernt hatte, mich mit jedem Zug neu zu orientieren und die neue Stellung wieder als neue Aufgabe zu betrachten.

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Hammerschlag

Mitte 2020 spielte Hikaru Nakamura auf Twitch die „Bongcloud Speedrun“. 3-Minuten-Blitzpartien, in denen er unter dem Nick „Clownpusher“ bei 1000 Elo anfing. Er spielte zwischenhinein gelegentlich die so genannte „Bong Cloud“ 1.e4 e5 2.Ke2, mit der er dann im September in St. Louis Jeffery Xiong (Elo 2700) im 5’+3“-Blitz „schlug“. De facto schlug sich Xiong aber aus einer +7-Gewinnstellung heraus selber. Mehrheitlich spielte er in dieser Serie aber die „Hammerschlag“-Eröffnung 1.f3, 2.Kf2 oder mit Schwarz 1…f6 2…Kf7.

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Kaffeehausschach

Die gute alte Kaffehaus-Tradition lebt stellenweise fort. Ist aber selten geworden. Im Gegensatz dazu erlebt der Kaffehausstil im Internet seine Blüte. Ich pflege morgens zum Kaffee ein paar Blitzpartien zu spielen, und treffe da regelmässig meine indische, iranische und russische Kundschaft. Und natürlich die Deutschen und die Türken, die sind zu jeder Tages- und Nachtzeit da.

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