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Georgi Lisitzin – Henrich Kasparian
7. Sowjetische Meisterschaft, Moskau 1931

1.Sf3 Sf6 2.c4 g6 3.b3 Lg7 4.Lb2 0–0 5.g3 d6 6.Lg2 Ld7 7.0–0

Wir begeben uns in die Steinzeit des Sowjet-Schachs. Der Russe Georgi Lisitzin (1909-1972) und der Armenier Henrich Kasparian (1910-1995) waren beide 21 Jahre alt, als sie diese Partie spielten. Beide erhielten 1950 noch den IM-Titel verliehen. Mit heutigen Massstäben wären sie GM gewesen. Lisitzin war der etwas stärkere Turnierspieler, währenddem Kasparian als Studien-Komponist berühmt wurde und zusammen mit Troitzki, Kubbel und Rinck zu den Fixsternen am Komponisten-Himmel gehört.

Lizitzin war ein treuer Anhänger „hypermoderner“ Eröffnungen und bevorzugte scharfes taktisches Spiel. Kasparians Vorliebe für studienartige Wendungen zeigt sich in dieser Partie deutlich.

7…Dc8 8.Te1 Lh3 9.Lh1 e5 10.Sc3 Lh6 11.d3 Sc6 12.a3 Dd7 13.Dc2 Tae8 14.Tad1

Die Chancen sind verteilt, obwohl mir wegen der Angriffs-Aussichten Schwarz besser gefällt. Weiss hätte sich mit 9.d4 den Fianchetto-Läufer tauschen lassen sollen, wonach er mehr vom Spiel gehabt hätte. „Normal“ wäre nun 14…Sg4 gewesen, der schwarze Angriff sieht gefährlich aus. Danach sollte Weiss den Lh3 bedrohen: 15.Lc1 Lxc1 (15…Lg7? 16.Sg5) 16.Dxc1 f6 17.e3.

Kasparian macht einen seltsamen Zug, der wie ein Fehler aussieht.

14…Df5 15.Sd5

Deckt er nun den Bc7 mit 15…Tc8, kommt 16.e4 De6 17.d4 mit weissem Vorteil. Kasparian hatte nichts derartiges im Sinn, sondern:

15…Sg4 16.Sxc7 Sd4 17.Lxd4 exd4 18.Sxe8 Txe8

Nun droht 19…Sxf2 mit der Idee 20.Kxf2 Le3 matt. Er hat eine Qualität und einen Bauern für diese Drohung investiert. Sie ist nur durch 19.Tf1 und 19.Lg2 zu parieren.

19.Tf1 wäre die Alternative gewesen. 19…Dh5 mit der direkten Drohung 20…Te3. Viel gefährlicher wäre aber das Manöver 20…Te6 nebst 21…Tf6. Weiss sollte seinem König den Fluchtweg bahnen, indem er beide Türme weg zieht: 20.Ta1 Te6 21.Tfb1 Tf6.  Nun wird das Springeropfer unvermeidlich. Die Pointe der Verteidigung ist der Angriff auf d4, mit 22.Db2, jetzt 22…Sxf2 23.Kxf2 De5 Das ist nun das Einzige, weil d4 hängt. 24.Tf1 Le3+ 25.Ke1 De6 26.Tf2 g5 27.Tg2 g4 28.Sh4 De5. Die drei weissen Figuren rechts unten stehen patt. Totzdem kann Weiss die Stellung laut Computer halten, er hat ja immerhin einen Turm mehr.

19.Lg2? Sxf2

Es droht 20…Le3 mit Vernichtung. In Frage kommen 20.e4, 20.Sxd4 20.Lxh3 und 20.Tf1.

20.e4 dxe3 21.Td2 Te6 22.Txf2 exf2+ 23.Kxf2 Txe1 24.Lxh3 Dxh3 25.Kxe1 Df5. Schwarz gewinnt den Ba3, entweder durch ein Schach auf a5 oder c5, oder nach 26.Ke2 Dc5.

20.Sxd4 Dh5 21.Kxf2 Le3+ 22.Kf1 Te5 23.Sf3 Tf5 24.Td2 g5 nebst 25…g4 und gewinnt.

20.Lxh3 Dxh3 21.Tf1 Sxd1 22.Dxd1 Le3+ 23.Kh1 g5 24.Sg1 Dc8 25.Sf3 Te6 mit starkem Angriff.

20.Kxf2 Le3+ 21.Kf1 Te6. Weiss ist verloren. Eine Mustervariante: 22.b4 Dh5  23.Da4 Tf6 24.De8+ Kg7 25.De4 g5

20.Sh4 Dg4

Jetzt ist es sofort aus.

21.Kxf2 Le3+ 22.Kf1 f5 und gegen f5-f4 ist nichts zu machen.

21.e4 gibt alles Material zurück. 21…dxe3 22.Te2 Lxg2 23.Sxg2 Sxd1 und der Be3 gewinnt die Partie.

21.Lxh3 Sxh3+ 22.Kg2 wäre aber zäher gewesen. Etwa 22…Sf4+ 23.Kh1 Sxe2 24.Sg2 Dh5.

21.Lf3

Nach 21…Le3 hätte sich Weiss die Zwickmühle 22.Lxg4 Sxg4+ 23.Kh1 Sf2+ 24.Kg1 Sxd1+ 25.Kh1 Sf2+ 26.Kg1 Sd3+ 27.Kh1 Sxe1 kaum noch zeigen lassen.

21…De6

Das reicht auch.

22.Tf1 Sxd1 23.Txd1 De3+ 24.Kh1 Df2 25.Tg1 g5 26.Dc1 Te6 27.Sg2 g4 28.Tf1 0–1

Eine fantastische Partie.

Anatoly Karpow – Anthony Miles
Europa-Mannschaftsmeisterschaft, Skara (1), 1980

1.e4 a6 2.d4 b5

Das ist eine der wenigen Partien, die Miles gegen den Weltmeister gewonnen hat. Er hatte aber auch extremes Pech mit der Auslosung, denn in den 18 Partien bis 1985 hatte er 14 Mal Schwarz.

3.Sf3 Lb7 4.Ld3 Sf6 5.De2 e6 6.a4 c5 7.dxc5 Lxc5 8.Sbd2 b4 9.e5 Sd5 10.Se4 Le7 11.0–0 Sc6

Karpows Aussichten wären besser gewesen, wenn er unterwegs die a-Bauern getauscht hätte, etwas 7.axb5 axb5 8.Txa8 Lxa8 und weiter wie in der Partie. Hier ist Schwarz nahe am Ausgleich.

12.Lg5 mit der Drohung 13.Sd6+ wäre methodisch gewesen. 12…Lxg5 13.Sd6+ geht nicht. 12….0-0 13.Sd6 Lxg5 14.Sxb7 De7, und jetzt würde 15.Lxa6 Tfb8 dem Schwarzen wegen der Drohung 16…Sc7 gefährliches Gegenspiel geben.  Statt dessen verhindert 15.g3 den Zug Sf4, mit Aussichten auf Vorteil.

12.Ld2 Dc7 13.c4 bxc3 14.Sxc3 Sxc3 15.Lxc3 Sb4 16.Lxb4 Lxb4 17.Tac1 Db6 18.Le4 0–0

Miles hat leichten Ausgleich, es sei denn Karpow opfert. Miles war sich sicher, dass Karpow es für „spekulativ“ halten, und daher unterlassen würde. Immerhin hätte Karpow mit 19.Tc4 das Opfer drohen können, 19…Lxe4 20.Dxe4 Le7 mit Ausgleich.

19.Lxh7+ Kxh7+ 20.Sg5 Kg6 21.Dg4 f5 22.Dg3 ist die kritische Stellung. Es droht Damengewinn durch 23.Sxe6+ Kf7 24.Dxg7+ Kxe6 25.Dg6+.

Wehrt Schwarz die Drohung passiv ab, etwa mit 22…Lc6, kann Weiss ruhig mit 23.Tfd1 verstärken, was droht, den Bd7 zu nehmen, weil Schwarz nicht zurück schlagen kann, denn damit würde sich wieder die 6. Reihe öffnen. Also 23…Tac8, um nach 24.Txd7 Lxd7 auf c1 Matt zu drohen. Erst jetzt schlägt Weiss zu: 24.Sxe6+ Kf7 25.Sg5+ Ke8 26.Sh7 Kf7 27.Db3+ Ke7 28.Sxf8 Kxf8 29.e6 mit starkem Angriff.

Das methodische 22…Dd4 ist der einzige Zug.

23.Sxe6+ Dg4 24.Sxf8+ Lxf8 25.Dxg4+ fxg4 26.Tfd1 Lc6 27.e6 mit Ausgleich.

23.h3 respektiert die Drohung Dg4 und erneuert die Gegendrohung Sxe6+.

Nun würde 23…Dxb2 24.Sxe6+ Kf7 25.Sxf8 Kxf8  26.Tb1 Dd2 27.Dh4 a5 28.Tfd1 Dc2 29.e6 verlieren.

Es gibt nur eine Möglichkeit, Sxe6+ aus dem Weg zu gehen, nämlich 23…Kh5!!

Den Versuch, mit 24.Sxe6 dxe6 25.Dxg7 ewig Schach zu geben, kann Schwarz abwehren: 25…Ld2 26.Tfd1 Lh6 27.Dxb7 Dxe5 28.Te1 Dd5 29.Tc6 Tac8 30.Texe6 Txc6 31.Dxc6 Dxc6 32.Txc6 und es ist wahrscheinlich trotzdem remis.

24.Sh7 Ld2 25.Sxf8 Txf8 26.Tfd1 ist sehr gefährlich für Schwarz, sobald der Turm auf d7 eindringt, steht er auf Matt. Das Einzige ist 26..Db4 27.Tc3 Lxc3 28.Txd7 und jetzt kann er sich mit 28…g5 29.bxc3 Db1+ 30.Kh2 Tg8 gerade so verteidigen, wobei die weissen Angriffsversuche noch längst nicht erschöpft sind. So muss er nach 31.f4, was Td8 droht,  schon das Läuferopfer auf g2 finden. 32…Lxg2 33.Dxg2 De4 mit Ausgleich.

24.Sh7 Le7 25.Tcd1 Dh4 26.Dh4+ Lxh4 27.Sxf8 Txf8 28.Txd7 ist ebenfalls remis, aber es ist eher Weiss, der auf Gewinn spielen kann.

19.Sg5 h6 20.Lh7+ Kh8 21.Lb1 Le7 22.Se4 Tac8

Karpow hatte sich durch ein seltsames Manöver in Schwierigkeiten gebracht und stellt mit seinem nächsten Zug einen Bauern ein. Er hätte 23.Sf6 versuchen können. 23…gxf6 24.Dh5 f5 scheitert an 25.Dxh6+ Kg8 26.Lxf5 exf5 27.Dxb6. Die eigentliche Begründung lautet 23…gxf6 24.Dh5 Kg7 25.Dg4+ Kh8 26.Dh4 Kg7 27.Dg3+ Kh8 28.exf6, 28…Lxf6 geht wegen 29.Dd3 nicht, und 28…Tg8 trifft auf 29.fxe7!

Die stärkste Antwort auf 23.Sf6 ist 23…Db4 24.Dd3 g6 25.Txc8 Txc8 26.Dxd7 Td8 27.Dc7 Kg7 mit klarem Vorteil für Schwarz.

Der erfolgversprechendste Versuch wäre 24.Tcd1! mit der Idee Td3-h3, Weiss ist angesichts seines langfristigen Nachteils verpflichtet auf Angriff zu spielen.

24…Lc6, und erst jetzt 25.Sf6. 25…gxf6 ist jetzt remis, weil die Schlusspointe fxe7 aus dem Spiel ist. Nach 24…Tfd8 25.Dc2 g6 26.Td3 müsste Schwarz schon 26…Db4 finden (26…Lxg2 scheitert am Konter 27.Dd2). 27.Th3 Lxf6 28.Txh6+ Kg8 29.exf6 Dg4 30.f4 Lb5 31.h3 Dg3 32.Df2 Dxf2 33.Txf2 Tc1+ 34.Kh2

Das sieht wegen dem verlaufenen Th6 wie eine Verluststellung für Weiss aus. Aber er hat nach 34…Lxa4 35.f5 sogar mindestens Remis, weil 35…exf5 36.Tf4 Ld1 wegen 37.Lxf5 nicht geht. Also 35…Txb1 36.Tf4 Ld1 37.fxg6 fxg6 38.Txg6+ Kh7 39.Tg7+ Kh6 40.Th4+ Lh5  41.g4 Txb2+ 42.Kg3  Tb5 remis.

Ein anderer Versuch ist 34…Tf1 35.Txf1 Lxf1, Weiss will den Turm mit h3-h4-h5 befreien, etwa 36.Kg1 Le2 37.Kf2 Ld1 38.Ke1 Lxa4 39.h4 Tc8 40.Kd2 Tc4 41.g3 Td4+ 42.Kc3 Td1 43.Ld3 und h4-h5 wird immer zum Remis reichen.

23.Dd3 Txc1 24.Txc1 Dxb2 25.Te1 Dxe5 26.Dxd7 Lb4 27.Te3 Dd5 28.Dxd5 Lxd5 29.Sc3 Tc8 30.Se2 g5 31.h4 Kg7 32.hxg5 hxg5 33.Ld3 a5 34.Tg3 Kf6 35.Tg4 Ld6 36.Kf1 Le5 37.Ke1 Th8 38.f4 gxf4 39.Sxf4 Lc6 40.Se2 Th1+ 41.Kd2 Th2 42.g3 Lf3 43.Tg8 Tg2 44.Ke1 Lxe2 45.Lxe2 Txg3 46.Ta8 Lc7 0–1

Evgeny Postny – Alon Greenfeld
40 Years Beer Sheva Chess Club, Beer Sheva 2013

1.d4 e6 2.c4 b6 3.e4 Lb7

Diese Verteidigung wurde auf Grossmeister-Niveau von Engländern eingeführt, allen voran Tony Miles, und wird daher meist als Englische Verteidigung bezeichnet.

Mit 3.e4 tut Weiss kund, dass er auf Raumvorteil spielen will. Er gibt dafür seinem Gegner die Gelegenheit zu einem heftigen Angriff auf den e-Bauern, wenn es ihm aber gelingt, die Bauern auf der 4. Reihe zu halten, wird er einen soliden Vorteil reklamieren können.

Der beliebteste Zug in dieser Stellung ist 4.Ld3, welcher 4…f5 auf taktischem Weg verhindert, wie Walter Browne in der Stammpartie Walter Browne – Anthony Miles, Tilburg 1976, eindrücklich demonstrierte. 5.exf5 Lxg2 6.Dh5+ g6 7.fxg6 Lg7 8.gxh7+ Kf8 9.Se2 [Das ist des Pudels Kern] 9…Lxh1 10.Lg5 Sf6 11.Dh4 Sc6 12.Sf4 Kf7 13.Lg6+ Ke7 14.Sh5 Df8 15.Sd2 e5 16.0–0–0 Sxd4 17.Txh1 Se6 18.f4 d6 19.Se4 Sxg5 20.Dxg5 Lh6 21.Dh4 Lg7 22.fxe5 dxe5 23.Tf1 Kd7 24.Sexf6+ Lxf6 25.Sxf6+ Kc8 26.Le4 c6 27.Dh3+ Kb7 28.Lxc6+ 1–0

Tatsächlich kann Weiss sein Zentrum nach 4.Ld3 Lb4+ 5.Ld2 Lxd2 6.Sxd2 befestigen, wonach Schwarz auf 6…f5 7.Sgf3 verzichten sollte, weil er gerade in der Entwicklung zurück liegt, etwas solides wie 6…d6 spielen oder den taktischen Trick 6…e5 versuchen, wonach 7.dxe5 Sc6 8.f4? wegen 8…d6 verfehlt, und statt dessen 7.d5 angezeigt ist.

4.Dc2 Dh4 5.Sd2

Die Alternative wäre 5.Sc3 Lb4 6.Ld3 f5 7.Sf3 [7.g3 Dh5 8.Le2 Df7 9.f3 fxe4 10.fxe4 Sf6 ist schwach] 7…Lxc3+

8.bxc3? ist ein uralter Fehler. 8…Dg4 und gewinnt, z. B. 9.0-0 fxe4 10.Se5 Dxg2+

8.Kf1 Dh5 9.bxc3, wie in Nona Gaprindashvili – Georg Meier, Bank Hofmann, München 2001, Schwarz hat nach 9…fxe4 10.Lxe4 Sc6 Ausgleich.

8.Dxc3 Dg4 9.0-0 fxe4 10.h3 [besser als 10.Se5 Dh4 11.Le2 d6] 10…Dh5 11.d5 Sf6 12.Lxe4.
Die kritische Variante lautet  12…Sxe4 13.Dxg7 Tf8 14.Te1 Tf7 15.Dd4 Txf3 16.gxf3 Sd6 17.Dh8+ Ke7 18.Dg7+ Sf7 19.h4 Dg6+ 20.Lg5+Ke8 21.Dxg6 hxg6 22.dxe6 Sxg5 23.exd7+ Kxd7+ 24.Tad1+ Kc6 25.hxg5 mit Vorteil für Weiss.
Daher sollte Schwarz im 12.Zug 12…0-0 spielen. 13.Lc2 exd5 14.Te1 Sc6 15.Ld2 mit kompliziertem Spiel.

Weiss ist den Spuren Polugajewskis aus Lew Polugajewski – Viktor Kortschnoi, Kandidatenhalbfinal 1977 gefolgt. Kortschnoi zog dort 5…Lb4. Nach 6.Ld3 f5 7.Sgf3 Lxd2+ 8.Kf1? Dh5 stand er bereits etwas besser. Der Haken an der Sache ist, dass Schwarz nach 8.Lxd2 Dg4 9.Se5 Dxg2 10.0-0-0 fxe4 11.Le2 Sf6 12.Thg1 auf Verlust steht. Kortschnoi selber hat dies herausgefunden und die Englische Verteidigung nie wieder angewandt.

Wenn Weiss den Aufbau mit Dc2 und Sd2 spielen will, sollte er besser zunächst 4.Sd2 spielen, und erst nach 4…Lb4 5.Dc2. Dann wäre er nach 5…Dh4? im richtigen Fahrwasser.

Schwarz seinerseits kann dann mit 5…c5 das weisse Zentrum sprengen, denn nach 6.d5? f5 käme er in Vorteil. 6.Sf3 cxd4 7.Sxd4 Sf6 8.Ld3 Sc6 mit Ausgleich. Hoch interessant ist auch das Gambit 5…f5 6.exf5 Sh6 7.fxe6 0-0

5…f5

Das ist der korrekte Zug. 6.Sgf3 verliert nach 8…Lxe4 einen Bauern.

Nur 6.g3 geht.

6…Lxe4 7.Dd1 Dd8 8.Sxe4 fxe4 9.Lg2 Sf6. Weiss hat wegen dem möglichen Hebel f2-f3 sehr gute Kompensation, und Schwarz sollte sich bemühen, den Bauern günstig zu verkaufen, etwa nach 10.f3 mit 10…Sc6 11.fxe4 e5.

Auch nach 6…Df6 7.Lg2 steht Schwarz ungemütlich. Wahrscheinlich sollte er den Bauern wegnehmen, 7…Dxd4 8.Sgf3 Df6 9.0-0 Sc6 mit kompliziertem Spiel.

6.exf5? Sc6 7.Sgf3 Sxd4 8.Sxd4 Dxd4 9.fxe6 0–0–0

Weiss steht auf Verlust. Er versucht verzweifelt, den schwarzen Angriffs-Schwung zu bremsen.

10.Dc3 Dg4 11.exd7+ Txd7 12.Sf3 Sf6 13.h3 De4+ 14.Le2 Lc5 15.Le3 Sd5

Zu Postnys Pech hat Greenfeld diesen Zug. 16.cxd5 Lb4 verliert die Dame.

16.De5 Sxe3 17.fxe3 Dc2 18.De6

Hier hätte Greenfeld die Partie mit 18…Kd8 krönen können. Die Drohung 19…Te8 ist vernichtend.

18…Dxb2? 19.Td1 Ld6 20.Kf2 Tf8 21.c5 bxc5 22.Tb1 De5 23.Dxe5 Lxe5 24.Thc1 Ld6 25.Lc4 Te7 26.Tb3 Le4 27.La6+ Kd7 28.Lb5+ Kd8

Nach 29.Ld3 wäre der Gewinn noch längst nicht klar.

29.Lc6?? Txf3+ 30.gxf3 Lxc6 31.Ta3 Tf7 32.f4 g5 33.Txa7 gxf4 34.exf4 Txf4+ 35.Ke2 Te4+ 36.Kf2 Le7 37.Td1+ Kc8 38.Ta6 Kb7 39.Ta3 c4 40.Tb1+ Kc8 41.Ta6 Lc5+ 42.Kg3 Lb6 43.Ta3 h5 44.h4 Tg4+ 45.Kh3 Lf2 46.Kh2 Txh4+ 47.Th3 Txh3+ 48.Kxh3 Le3 0-1

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